Die Retrospektive zeigt mit rund 100 Werken das aussergewöhnliche Schaffen von Niki de Saint Phalle: frühe Assemblagen, Aktionskunst und Grafik, die Nanas, den Tarotgarten und grosse späte Plastiken.

Introvertiert und exhibitionistisch
De Saint Phalle gibt von sich selbst viel, geradezu Intimes preis. Das traumatische Erlebnis der sexuellen Gewalt des eigenen Vaters, die belastete und problematische Bindung an die Mutter und ihr eigenes Rollenbild als Frau sind in ihrem Schaffen präsent – und viele Werke sind direkte Auseinandersetzungen, ja Abrechnungen mit dem Erlebten und den Personen. Die äusserlich elegante Frau war zudem ein Solitär in einer noch von Männern dominierten Kunstwelt, in der sie einen unverrückbaren, wichtigen Platz einnahm: beim Nouveau Réalisme und der Konzeptkunst in Interaktion mit der Welt ebenso wie in einem sehr privaten Œuvre in unzähligen Briefen und Zeichnungen. Es oszilliert zwischen grosser, einladender Geste, wie in «Nana Mosaïque Noire» (1999), die mit schillernden Spiegelstücken und leuchtender Keramik verziert ist, und introvertierter Detailverliebtheit, wie in «L’accouchement rose» (1964), einem hauptsächlich aus Drahtgitter und Holz bestehenden Objekt, das eine Gebärende mit beinahe monsterhafte Zügen darstellt.

Öffentliche Führungen
Wollen Sie mehr über die Künstlerin erfahren? Unsere Kunstvermittler:innen bieten Ihnen fundierte Hintergrundinformationen und ergründen mit Ihnen die Aussageschichten von ausgewählten Werken.
- Deutsch: Mittwochs um 18 Uhr, freitag um 15 Uhr und sonntags um 11 Uhr
- Englisch: Sam, 1. Oktober um 13 Uhr
- Französisch: Sam, 15. Oktober um 13 Uhr
- Kosten: Eintrittsticket + CHF 6.– / CHF 4.– (ermässigt und Mitglieder)
Private Führungen
Gerne gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Gruppe ein.
- Max. 20 Personen
- Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
- CHF 190.– (Deutsch) / CHF 220.– (andere Sprachen) + Ausstellungseintritt (Gruppentarif)
- Dauer: 1 Stunde
Nächste Veranstaltungen
Unterstützt von: