Erste Schweizer Retrospektive seit über 80 Jahren
In Erinnerung an Roedersteins künstlerisches Vermächtnis und an ihr unermüdliches Engagement als Mittlerin zwischen der Schweiz und Deutschland wurden ihr 1938 in Frankfurt, Zürich und Bern Gedenkausstellungen ausgerichtet. Durch die Zäsur des Zweiten Weltkriegs und die allgemeine Fokussierung des Kunstbetriebs auf abstrakte Malerei geriet Roedersteins Werk jedoch in Vergessenheit. Nun ist ihr vielfältiges Werk in einer Überblicksausstellung in der Schweiz wiederzuentdecken. Die Retrospektive im Kunsthaus Zürich würdigt Roedersteins beeindruckende Karriere und verortet sie im Kontext ihrer Zeit. Ihre Wiederentdeckung fällt zusammen mit der neuerlichen Erschliessung ihres Nachlasses. Zu den nun belegten Erkenntnissen gehört, dass Ottilie W. Roederstein nicht nur als Malerin, sondern auch als Förderin der Frauenbildung in Erscheinung getreten ist und als Protagonistin in einem weit verzweigten Netzwerk von freigeistigen Kunstschaffenden und Intellektuellen.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Städel Museum in Frankfurt am Main.
Kuratorin: Sandra Gianfreda
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Abbildung oben:
Ottilie W. Roederstein, Selbstbildnis, 1917, Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1917